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Infektiologie

HIV/AIDS

 

Was ist HIV & Aids?

Die Abkürzung HIV steht für die englische Bezeichnung „Human Immunodeficiency Virus“.

HIV ist also der Name des Virus, welcher das menschliche Immunsystem schwächt.

Die Schwächung des Immunsystems, führt dann zum „Acquired Immunodeficiency Syndrome“, kurz AIDS.

HIV wird ausschließlich durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen.

Man unterscheidet zwischen symptomfreien HIV-Patienten, die bei intaktem Immunsystem keinerlei Krankheitszeichen aufweisen, und HIV-Patienten, die unter verschiedenen Symptomen oder Erkrankungen leiden, die zwar noch nicht AIDS-definierend sind aber auf HIV zurückzuführen sind und AIDS definierende Erkrankungen.

Der Zeitraum zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch von AIDS beträgt im Mittel ca. 10 Jahre, d. h. ohne eine spezielle Behandlung erkranken ca. 50% der HIV-infizierten Patienten innerhalb von 10 Jahren an AIDS, im weiteren Verlauf wahrscheinlich über 90%.

Ohne eine Therapie führt die AIDS-Erkrankung innerhalb von Monaten bis wenigen Jahren zum Tod.

Die lange Zeit ohne spürbare Krankheitszeichen macht die Erkrankung so gefährlich, da in dieser Zeit ein einzelner Patient unwissentlich viele Kontaktpersonen anstecken kann. Aus diesem Grund konnte sich der Erreger weltweit verbreiten und die AIDS-Epidemie verursachen.

Inzwischen sind weltweit etwa 39,5 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Allein in Deutschland wird die Zahl der HIV-Infizierten auf 88.000 geschätzt, jährlich stecken sich hierzulande derzeit mehr als 2.400 Personen mit dem Erreger an.

 

Übertragung und Ansteckung

HIV wird durch nur durch direkten Kontakt mit Blut, Sperma, Vaginalsekret und Muttermilch übertragen. Da direkt nach einer Infektion noch keine Abwehrstoffe gegen das Virus vorhanden sind, ist die Virusmenge im Blut in dieser Zeit besonders hoch.

Von frisch infizierten Personen geht also eine hohe Ansteckungsgefahr aus.

HIV-Infizierte können sich bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit einem ebenfalls infizierten Partner zusätzlich mit einem anderen, unter Umständen resistenten Subtyp des HI-Virus anstecken.

Am häufigsten wird der Erreger beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem infizierten Partner übertragen.

70% der Neuinfektionen in Deutschland betreffen homosexuelle Männer

20% der Ansteckungen erfolgen bei heterosexuellen Kontakten.

9% aller Infizierten in Deutschland sind Drogenabhängige, die ihre Spritzen oder Nadeln mit anderen teilen.

Tritt die Erkrankung während einer Schwangerschaft auf bzw. wird eine infizierte Frau schwanger und wird keine Therapie eingenommen, so wird in 15-30% die Erkrankung während der Schwangerschaft oder der Geburt auf das Kind übertragen.

 

Nicht übertragen wird HIV durch:
  • Händeschütteln
  • Hautkontakt (Umarmungen oder Küssen auf die Wangen oder den Mund)
  • Schweiß
  • Tränen
  • Saunagänge
  • Schwimmen in Schwimmbädern
  • Toiletten
  • Gemeinsames Essen und das gemeinsame Benutzen von Messer und Gabel
  • Insektenstiche

 

Erste Anzeichen einer HIV-Infektion

Kurz nach der Ansteckung mit HIV (meist 11-15 Tage) kommt es zu einer rasanten Vermehrung der Viren. Diese frühe Krankheitsphase verläuft jedoch häufig mit uncharakteristischen Beschwerden. Nur etwa 25% der Neuinfizierten machen eine symptomatische akute HIV-Infektion durch.

Häufige Krankheitszeichen sind dabei:

  • Fieber
  • Müdigkeit
  • allgemeine Abgeschlagenheit
  • Lymphknotenschwellungen
  • Nachtschweiß
  • Appetitverlust
  • Hautausschlag
  • Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
  • Gelenksschmerzen

 

Die Symptome einer akuten HIV-Infektion ähneln denen einer Mononukleose (Pfeifferschem Drüsenfieber). In dieser frühen Phase der Erkrankung vermehren sich die HI-Viren massiv, was zu einer Viruslast der Betroffenen auf mehrere Millionen Viren pro Milliliter Blut führen kann.

Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Antikörper gegen den Erreger vorhanden sind, ist die Diagnose einer HIV-Infektion durch einen HIV-Test in dieser Phase der Erkrankung noch nicht möglich.

 

Untersuchungen & Diagnose

Je früher eine Infektion festgestellt wird, desto weniger Schaden kann die Erkrankung auslösen. Außerdem können Personen den Erreger aus Unwissenheit beim ungeschützten Geschlechtsverkehr auf ihre Partner übertragen. Die Kenntnis des HIV-Status schützt daher auch den Partner.

 

HIV-Tests

Die von uns verwendeten Tests gegen HIV sind sehr empfindlich und sehr spezifisch. Trotzdem muss ein positives Ergebnis im Suchtest immer mit Hilfe eines 2. Testverfahrens, dem sogenannten Bestätigungstest, überprüft werden.

Um eine Verwechselung auszuschließen, wird dieser Test üblicherweise aus einer 2. Blutprobe wiederholt.

Die Durchführung eines HIV-Testes ist zustimmungspflichtig.

Für einen routinemäßigen HIV-Test wird eine geringe Gebühr fällig. Nur bei einem begründeten Verdacht auf eine Infektion oder nach einem Risiko-Kontakt sowie im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge ist der HIV-Test kostenfrei.

 

Ein negatives Testergebnis schließt eine HIV Infektion nicht sicher aus, denn er besagt nur dass die Testperson zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Antikörper gegen das Virus gebildete hatte. Daher muss ggf. ein weiterer Test im Verlauf durchgeführt werden.

 

Behandlung

Von der WHO wird für die Bekämpfung von AIDS das „90/90/90-Ziel“ vorgegeben. Dies bedeutet, dass 90 % der Patienten wissen infiziert zu sein, 90 % davon haben Zugang zu den entsprechenden Medikamenten und 90 % davon sind adäquat behandelt, was eine Absenkung der Viruslast unter die Nachweisegrenze von derzeit 50 Viruskopien pro Milliliter Blut zu senken bedeutet.

 

HIV-Patienten müssen Ihre Medikamente zeitlebens und regelmäßig einnehmen. Nur dies verringert die Gefahr, dass die Viren resistent gegen die Medikamente werden.

 Eine vollständige Heilung, einer HIV-Infektion ist derzeit nicht möglich.

 Die momentane Standardtherapie besteht aus einer Kombination mehrerer Wirkstoffe, weshalb sie auch als ART (antiretrovirale Therapie) bezeichnet wird.

 Gemeinsam mit dem Patienten legen wir die optimale Therapie fest. Dabei stehen heutzutage Verträglichkeit, Sicherheit und Komfort im Mittelpunkt der Behandlung.

 

Prognose & Verlauf

Nach wie vor ist eine HIV-Infektion nicht heilbar.

 War vor Einführung der HIV-Behandlung eine HIV-Infektion meist innerhalb von 5-15 tödlich, ist Dank der derzeit verfügbaren Therapien, bei früher Diagnose und Therapiebeginn, die Lebenserwartung und die Lebensqualität der Betroffenen nahezu vollständig normal.

 

 

 

 

 

HIV Präexpositionsprophylaxe (PrEP)

 

Was ist PrEP?

Die PrEP ist eine Maßnahme, um die Wahrscheinlichkeit einer HIV- Infektion zu verringern.

Dabei werden regelmäßig oder anlassbezogen Medikamente eingenommen, welche eine Infektion mit HIV verhindern soll. Dies wird bei einem deutlich erhöhtem HIV-Infektionsrisiko, wie beispielsweise ungeschützter Sexualkontakten unter Männern oder intravenösem Drogengebrauch empfohlen.

 

Bei gewissenhafter, regelmäßiger Einnahme ist eine Schutzwirkung im Bereich von 95% Risikoreduktion zu erwarten, was dem Schutz durch konsequent eingesetzte Kondome entspricht.

Hierfür kommen Präparate mit den Wirkstoffen Tenofovir-DF und Emtricitabin zum Einsatz.

 

Kommt die PrEP für mich in Frage?

Die PrEP sollte als Schutzmaßnahme bei Hochrisikoverhalten wie wiederholten ungeschützten Sexualkontakten mit wechselnden Sexualpartnern oder intravenösem Drogengebrauch zum Einsatz kommen.  Darüber hinaus sollte die PrEP mit anderen Präventionsstrategien wie Kondomgebrauch und Nadeltauschprogrammen kombiniert werden. Bei unregelmäßiger Einnahme nimmt die Schutzwirkung erheblich ab.

Ist die Anwendung der PrEP sicher?

Schwere Nebenwirkungen der PrEP sind bisher nicht berichtet worden – es kann jedoch in Einzelfällen zu Übelkeit und Stuhlveränderungen kommen.

In jedem Fall muss ein Arzt beurteilen, ob ein Einsatz sicher möglich ist.

Durch regelmäßige Laborkontrollen und Kontrolluntersuchungen wird die Sicherheit der PrEP überwacht. 

 

Wann darf eine PrEP nicht eingenommen werden?

In einem ärztlichen Gespräch und Laboruntersuchungen muss vor Beginn der PrEP geklärt werden, ob eine Einnahme möglich ist. Hierfür muss zunächst eine HIV-Infektion ausgeschlossen werden. 

Dieser HIV-Test wird während der Dauer der Behandlung mindestens alle 3 Monate, ggf. auch früher wiederholt werden.

Außerdem muss eine chronische Hepatitis-B-Infektion, sowie das Vorliegen weiterer sexuell übertragbarer Infektionen (Syphilis, Gonorrhoe, etc.) ausgeschlossen werden

 

Wie wird die PrEP eingenommen?

Zum Erreichen der bestmöglichen Schutzwirkung sollte die PrEP täglich, das heißt alle 24 Stunden eingenommen werden (kontinuierliche PrEP).

Falls eine dauerhafte Einnahme nicht möglich ist, können alternativ 2 bis 24 Stunden VOR einem Risikokontakt zwei Tabletten eingenommen werden, gefolgt von jeweils einer Tablette nach 24 und 48 Stunden.

Um eine gute Schutzwirkung aufbauen zu können wären eine Einnahme 12 bis 24 Stunden VOR dem Risikokontakt ideal.

Die letzte Tablette sollte mindestens 48h nach dem letzten Risikokontakt eingenommen werden. Um die Gefahr einer HIV-Infektion mit nachfolgender Resistenzentwicklung zu vermeiden.

In Deutschland ist die anlassbezogene PrEP offiziell allerdings nicht von den Behörden zugelassen.

 

 

Schützt die PrEP auch vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen?

 

Nein!

 

Die PrEP reduziert lediglich das Risiko einer HIV-Übertragung. Andere sexuell übertragbaren Infektionen wie Syphilis, Tripper, Chlamydien, Hepatitis C oder Feigwarzen können bei ungeschützten Sexualkontakten übertragen werden. Nur der zusätzliche Einsatz von Kondomen reduzieren das Risiko für diese Erkrankungen, weshalb die Verwendung daher grundsätzlich empfohlen wird.

 

 

Sind ärztliche Untersuchungen während der PrEP-Einnahme erforderlich?

Neben einem HIV-Test alle 3 Monate sollte auch auf andere sexuell übertragbare Infektionen untersucht werden. Bei bestehenden Symptomen einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) wie beispielsweise Hautveränderungen im Genital- oder Analbereich, Brennen beim Wasserlassen, Ausfluss aus der Harnröhre oder dem After ist eine ärztliche Untersuchung und Therapie erforderlich.

Wo kann ich PrEP in Deutschland erhalten, wer zahlt dafür?

Die Kosten der PrEP (Arzneimittel, die Laborkosten und die ärztliche Betreuung) werden von der Krankenkasse (GKV) übernommen. Der Verband der Privaten Krankenversicherung kündigte an, dass die privaten Krankenversicherungen vergleichbare Regelungen wie die GKV treffen werden, um die Kosten für die PrEP zu erstatten. Da diese Regelungen noch nicht überall umgesetzt sind, ist es für privat Versicherte ratsam, bei ihrer Versicherung nachzufragen.

 

Wo bekomme ich die PrEP?

In meiner Praxis wird die PrEP verordnet. Hierfür erfolgt zunächst ein Vorgespräch und eine Untersuchung. Sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen wird die PrEP dann rezeptiert.

 

Weitere Infos:

 

AIDS-Hilfe München

 

I want PrEP now 

 

 www.prepjetzt.de 

 

STD

Die Bedeutung von sexuell übertragbaren Infektionen (STI, für den englischen Begriff Sexually Transmitted Infections) nimmt seit einigen Jahren wieder zu.

Die Erreger von sexuell übertragbaren Infektionen sind Bakterien (z. B. Syphilis, Gonorrhö, Chlamydien) und Viren (z. B. HIV, Hepatitis B, Genitalwarzen, Feigwarzen), Pilze (z. B. vaginale Pilzinfektion), Einzeller (z. B. Trichomoniasis) und Gliederfüßler (z. B. Filzläuse). Es ist möglich, an mehreren sexuell übertragbaren Infektionen gleichzeitig zu erkranken. 

So vielfältig wie die Erreger, so vielfältig können auch die Symptome einer sexuell übertragbaren Infektion sein. Dazu gehören:

  • ein unangenehm riechender, ungewöhnlicher Ausfluss aus Vagina, Penis oder Anus
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • Jucken und Veränderungen der (Schleim-)Haut
  • Unterleibsschmerzen
  • Blutungsstörungen bei Frauen

Alle diese Symptome können Anzeichen einer sexuell übertragbaren Infektion sein. Daneben können auch allgemeine Krankheitszeichen, wie z. B. ständige Müdigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit und Halsschmerzen, auf eine sexuell übertragbare Infektion hindeuten. Nicht selten bestehen auch gar keine Krankheitszeichen.

Sprechen Sie daher bei jeglichem Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion immer mit uns, denn bei verzögerter oder ausbleibender Behandlung können Komplikationen oder Spätfolgen in unterschiedlichster Ausprägung auftreten.

Viele sexuell übertragbare Infektionen können geheilt werden, sofern die Behandlung frühzeitig und konsequent durchgeführt wird und auch die Partnerin oder der Partner mitbehandelt wird. Andere sexuell übertragbare Infektionen (z. B. HIV) sind zwar nicht heilbar, ihre gesundheitlichen Folgen jedoch oft durch eine kontinuierliche Behandlung beherrschbar. 

Am sichersten lassen sich die akuten und chronischen Gesundheitsschäden einer sexuell übertragbaren Infektion durch eine wirksame Vorbeugung vermeiden. Der wichtigste Schutz vor einer Ansteckung beim Geschlechtsverkehr ist, Kondome zu benutzen. Das gilt nicht nur beim Vaginalsex sondern auch beim Oral- bzw. Analsex. Eine Übertragung durch Injektionen kann durch die Nutzung von sterilem Spritzenbesteck verhindert werden. Ein frühzeitiger Nachweis und die Behandlung einer sexuell übertragbaren Infektion im Rahmen der Schwangerschaftsuntersuchungen verringert oder verhindert eine Übertragung von der Mutter auf das Kind. Gute persönliche und allgemeine Hygienemaßnahmen können dazu beitragen, Schmierinfektionen zu verhindern. Gegen einzelne Erreger wie Hepatitis B und HPV stehen auch Impfstoffe zur Verfügung. Impfungen gegen HPV werden allen jungen Menschen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Die Grundimmunisierung gegen Hepatitis B erfolgt in der Regel in den ersten 14 Lebensmonaten. Ist dies nicht erfolgt, wird Jugendlichen im Alter von 9-17 Jahren eine Grundimmunisierung empfohlen.

Für alle Fragen rund um dieses Thema stehen wir als infektiologischer Schwerpunkt für Sie zur Verfügung. Sprechen Sie uns an!

 

 

Gelbsucht

Auslöser der Virus-Hepatitis, oder Gelbsucht sind verschiedene Viren.

Hierzu zählen:

Hepatitis A (oder Infektiöse Gelbsucht)

Hepatitis B (oder Serum-Hepatitis)

Hepatitis C

Hepatitis D (oder Delta-Hepatitis)

Hepatitis E.

 

Erschöpfung, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Bereich des rechten Rippenbogens, Dunkelfärbung des Urins, Hellfärbung des Stuhles und schließlich zur Gelbfärbung der Haut können auf eine Hepatitis hinweisen.

Hepatitis A

Die Hepatitis A ist weltweit verbreitet. Während sie in den Entwicklungsländern gehäuft auftritt, ist sie in den letzten Jahrzehnten in den entwickelten Ländern Europas und Nordamerikas durch den wachsenden Hygienestandard stark zurückgegangen.

Insbesondere im Nahen und Mittleren Osten, Westafrika, Mexiko, Algerien, Indien, Nepal und Südamerika besteht für Reisende ein erhöhtes Hepatitis A-Risiko.

Aber auch bei Reisen nach Griechenland, Portugal und Süd-Italien ist das Risiko, sich im Verlauf eines Urlaubs mit Hepatitis A zu infizieren, im Vergleich zu Deutschland zwar nicht extrem, aber doch so stark erhöht, dass eine Impfung gegen Hepatitis A für Reisende erwogen werden sollte. Außerdem stehen in küstennahen Gebieten grundsätzlich Meeresfrüchte häufiger auf der Speisekarte, welche häufig mit Hepatitis A Viren belastet sind.

 

Laut Angaben des infektionsepidemiologischen Jahrbuchs des Robert Koch-Institutes (2004) stammen immerhin 59% der nach Deutschland eingeschleppten Hepatitis A-Fälle aus Mittelmeeranrainerstaaten.

Die ersten Beschwerden können nach 15 bis 50 Tagen (im Durchschnitt 25 – 30) nach Infektion auftreten. Im Kindesalter können Infektionen ohne besondere Beschwerden erfolgen, während hingegen mit zunehmendem Alter die Infektion schwerer verläuft. Eine Hepatitis A Erkrankung kann Wochen andauern und verläuft nur in seltenen Fällen tödlich. Chronische Verläufe wie sie bei der Hepatitis B oder C beobachtet werden, sind bei Hepatitis A aber nicht bekannt.

 

Schutz:

Ex existiert eine gut verträgliche Schutzimpfung, welche einen hochwirksamen Schutz vor der Erkrankung bietet.

 

Hepatitis B

Die Hepatitis B ist weltweit verbreitet. Ungefähr 240 Millionen Menschen sind chronisch mit dem Hepatitis B-Virus infiziert. Ungefähr die Hälfte der chronisch Infizierten entwickelt nach ca. 5 Jahren eine Leberzirrhose, was in vielen Fällen zu Leberkrebs als Folge der Infektion führt.

 

Die ersten Anzeichen einer Infektion mit Hepatitis B können 40 bis 200 Tage nach Infektion auftreten. Die Dauer hängt vor allem von der Erregerdosis ab.

 

Übertragung:

Das Hepatitis B Virus wird über alle Körperflüssigkeiten, insbesondere über Blut und Sperma, übertragen. So können bei einer hohen Erregeranzahl im Blut u.a. Speichel, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret, Muttermilch und Tränenflüssigkeit infektiös sein. In den Industrieländern (z.B. Deutschland) erfolgen 60 – 70 % der Neuinfektionen über sexuelle Intimkontakte. Eine Infektion im Zusammenhang mit medizinischen Eingriffen (Operationen, Zahnbehandlungen, Akupunktur, etc.) stellt vor allem in den unterentwickelten Ländern und somit auch in vielen Reiseländern, ein erhöhtes Risiko dar.

Aber auch beim Tätowieren oder Piercing können Hepatitis B Viren übertragen werden.

 

Schutz:

Ex existiert eine gut verträgliche Schutzimpfung, welche einen hochwirksamen Schutz vor der Erkrankung bietet.

 

Therapie:

Bei bestehender Infektion können Medikamente ein fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Eine Heilung ist jedoch (noch) nicht möglich.

 

Hepatitis D

Das Hepatitis D-Virus ist ein inkomplettes Virus, das nur zusammen mit dem Hepatitis B Virus (d.h. bei Hepatitis B – Infizierten) aktiv werden und zum Krankheitsbild der Hepatitis D führen kann. Bei einer Hepatitis D Erkrankung kann es zu schweren und dauerhaften Gesundheitsschäden kommen, u.a. der Zerstörung der gesamten Leber.

Hepatitis D tritt weltweit auf, insbesondere in Süditalien, Golfregion, Westafrika und Südamerika.

 

Übertragung:

Das Hepatitis D Virus wird über Körperflüssigkeiten, insbesondere über Blut und Sperma, übertragen.

 

Schutz:

Da für eine Hepatitis D die Anwesenheit von Hepatitis B Viren erforderlich ist, bedeutet der Impfschutz gegen Hepatitis B auch gleichzeitig ein Schutz gegen Hepatitis D.

 

Hepatitis C

Die Mehrzahl der Hepatitis C Infektionen verläuft beschwerdearm und oft unerkannt. Entwickelt sich jedoch ein chronischer Verlauf kann es zu ernsthaften und tödlichen Folgen, wie der Leberzirrhose und dem Leberkrebs, kommen.

 

Übertragung:

Das Hepatitis C Virus wird über Körperflüssigkeiten, insbesondere über Blut übertragen. Bei unzureichenden Hygienevorkehrungen können auch beim Tätowieren oder Piercing, bzw. bei i.v. Drogensüchtigen durch verunreinigte Spritzbestecke, Hepatitis C Viren übertragen werden.

 

Therapie:

Glücklicherweise wurden in den letzten Jahren Medikamente entwickelt, welche eine Hepatitis C hochwirksam heilen können.

 

Schutz:

Derzeit existiert noch keine Impfung gegen Hepatitis C.

 

Hepatitis E

Die Hepatitis E ist eine akute Lebererkrankung, die vor allem in Entwicklungsländern Südostasiens, Afrikas, sowie Mittel- und Südamerikas auftritt, aber auch bei uns zunehmend an Bedeutung gewinnt. Hierbei stehen infizierte Lebensmittel, v.a. Schweinefleisch im Mittelpunkt der Infektionen.

 

Übertragung:

Die Übertragung der Hepatitis E – Viren erfolgt fäkal-oral durch verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel.

 

Schutz:

Derzeit existiert noch keine Impfung gegen Hepatitis C.

 

Tuberkulose (TBC)

Erreger:

Die Tuberkulose wird durch Erreger des Stamms Mycobacterium tuberculosis verursacht. Die Erkrankung wird über die Luft per Tröpfcheninfektion – also durch Inhalation von in der Luft schwebenden abgehusteten Tröpchen – von erkrankten Personen an gesunde weitergegeben wird.

Eine Infektion mit dem Bakterium bedeutet jedoch nicht, dass die Krankheit auch zwangsläufig ausbricht. In vielen Fällen kommt es nur zu einer versteckten (latenten) Infektion, die den Betroffenen nicht krank macht. Schätzungen gehen davon aus, dass rund ein Drittel der Weltbevölkerung, also mehr als zwei Milliarden Menschen, latent mit Tuberkulose infiziert ist. Die Zahl der Erkrankungen mit Symptomen ist jedoch weitaus geringer. Bei infizierten Personen mit durchschnittlicher gesundheitlicher Konstitution tritt die Krankheit lediglich in fünf bis zehn Prozent der Fälle auf. Dagegen betrifft TBC häufig Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Zu dieser Gruppe zählen vor allem Personen mit schwerwiegenden und chronischen Erkrankungen sowie ältere Menschen. Bei ihnen besteht im Falle eines Kontaktes mit dem Tuberkulose-Erreger ein Risiko von 20 bis 40 Prozent, die Krankheit zu bekommen. Unter anderem erhöhen folgende Faktoren die Wahrscheinlichkeit einer Tuberkulose-Erkrankung:

•    HIV-Infektion
•    Drogenabhängigkeit
•    Alkoholismus
•    Obdachlosigkeit
•    Diabetes mellitus
•    Behandlung mit das Immunsystem unterdrückenden Medikamenten

 

Vorkommen:

Die TBC ist eine global vorkommende Erkrankung, die in Deutschland mit circa fünf Krankheitsfällen pro 100.000 Einwohner relativ selten ist. Weltweit erkranken jedoch jedes Jahr mehr als neun Millionen Personen an einer Tuberkulose und es sterben über 1,4 Millionen Menschen an TBC. Problematisch ist vor allem die Situation im südlichen Afrika sowie in Osteuropa und Zentralasien. Begleitende Infektionen mit HIV vor allem im südlichen Afrika und die immer schnellere Ausbreitung multiresistenter Tuberkulose-Erreger in Osteuropa machen die weltweite Bekämpfung der Tuberkulose immer schwieriger.

 

Symptome:

Eine Tuberkulose ist eine chronische Infektionskrankheit. In über 80 Prozent der Fälle weltweit manifestiert sie sich als Lungentuberkulose. Die Inkubationszeit, also der Zeitraum, bis nach einer Ansteckung Anzeichen einer Tuberkulose auftreten, beträgt etwa sechs bis acht Wochen. Zu Beginn einer Lungentuberkulose zeigen sich unspezifische Symptome wie Husten, Nachtschweiß und eine leicht erhöhte Temperatur. Im weiteren Verlauf kann auch höheres Fieber auftreten. Zudem verstärkt sich der Husten, der meist mit grünlichem oder blutigem Auswurf einhergeht. In einigen Fällen bleibt eine Tuberkulose jedoch lange Zeit ohne Symptome.

Wird der Erreger vom Immunsystem erfolgreich bekämpft und unter Kontrolle gehalten, ohne dass Symptome auftreten, spricht man von einer latenten tuberkulösen Infektion. Ist hingegen weiterhin ein isolierter, knötchenförmiger Entzündungsherd nachweisbar (der meist in der Lunge liegt), der sich in der Folge abkapselt, liegt eine Primärtuberkulose vor (Primärstadium der Tuberkulose).

Ist der Tuberkulose-Herd (Primär-Affekt) in der Lunge komplett abkapselt, bezeichnet man dies als „geschlossene“ Tuberkulose; eine Ansteckungsgefahr für andere besteht nicht. Bei der „offenen“ Tuberkulose hingegen können die Tuberkelbakterien über die Atemwege durch Husten freigesetzt werden. Besonders viele Erreger entstehen bei einer Einschmelzung des Tuberkulose-Herds (Kaverne), wenn dieser Anschluss an die Luftwege bekommt.

Als Komplikation, vor allem bei abwehrgeschwächten Personen, können sich die tuberkulösen Krankheitsherde über die Lymph- oder Blutbahnen weiter auf andere Organe ausbreiten, zum Beispiel auf die Nieren und Nebennieren, das Gehirn und Rückenmark, den Kehlkopf, die Geschlechtsorgane, den Darm, die Lymphknoten, die Knochen und die Gelenke. Bei der sogenannte Miliar-Tuberkulose liegt nicht nur ein schwerer Lungenbefall, sondern auch eine Ausbreitung der Krankheit über das Blut in im Prinzip alle Organe vor. Eine weitere schwerwiegende Komplikation ist die tuberkulöse Meningitis (Hirnhautentzündung).

Unbehandelt und bei schlechter Abwehrlage, kann eine Tuberkulose zu dauerhaften Organschäden führen. Selten – und oft begünstigt durch eine unzureichende Behandlung oder eine begleitende Immunschwäche, zum Beispiel durch eine HIV-Infektion – endet die Tuberkulose tödlich.

 

Diagnose:

Die Diagnose einer Tuberkulose kann sich wegen der ausbleibenden oder unspezifischen Symptome schwierig gestalten. Lang anhaltender Husten, vor allem in Verbindung mit Nachtschweiß und Auswurf, könnte auf eine Tuberkulose hinweisen – insbesondere falls bestimmte Risikofaktoren vorliegen.

Besteht ein Verdacht auf eine Tuberkulose, kann der Arzt diesem durch eine gezielte Befragung des Patienten (Anamnese) und eine Erhebung eventuell vorliegender Risikofaktoren nachgehen.

Zur sicheren Diagnose einer Tuberkulose gehört unbedingt auch eine bakteriologische Untersuchung. In der Regel wird bei dieser Untersuchung das ausgehustete Sekret (Sputum) oder Sekret aus der Luftröhre oder den Bronchien auf Erreger analysiert. Für einen mikroskopischen Nachweis der Tuberkuloseerreger ist allerdings eine größere Menge an Bakterien nötig. Deshalb ist es üblich, parallel zu den mikroskopischen Untersuchungen einen kulturellen Nachweis der Tuberkulose-Erreger durch Anzüchtung auf einem Nährmedium durchzuführen. Hierdurch lässt sich auch bei geringerer Bakterienzahl eine Tuberkulose feststellen, jedoch dauert dieses Verfahren etwa drei bis vier Wochen.

Zusätzlich kann eine Röntgenuntersuchung – meist ergänzt durch eine Computertomografie (CT) – für die Diagnose verwendet werden. Auf Röntgenaufnahmen lassen sich vor allem Tuberkulose-Herde in der Lunge gut erkennen, zudem lässt sich das Stadium der Erkrankung ermitteln. Anhand der Art des Lungenbefalls können auch besondere Formen der Tuberkulose bestimmt werden, wie eine Miliar-TBC (siehe Abschnitt Symptome) oder die tuberkulöse Brustfellentzündung.

Als Bluttest steht der Interferon-Gamma-Test zur Verfügung. Damit kann ein stattgehabter Kontakt des Immunsystems mit TBC-Erregern nachgewiesen werden.

Die TBC ist eine meldepflichtige Erkrankung.

 

Therapie:

Eine Tuberkulose lässt sich in der Regel gut medikamentös behandeln. Hierfür werden eine Kombination unterschiedlicher Antibiotika eingesetzt. Die Behandlung einer „offenen“ Tuberkulose erfordert für die Dauer einer akuten Ansteckungsgefahr fast immer einen Krankenhausaufenthalt.

 

 

Was ist ein MRSA?

MRSA steht für Methicillin resistenter Staphylococcus aureus.

Wer ist betroffen?

MRSA kommt als Besiedler von Haut und Schleimhäuten sowie als Erreger von Infektionen weltweit vor. Die Besiedlung mit MRSA betrifft überwiegend hospitalisierte Patienten (hospital acquired MRSA, HA-MRSA) sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen (Besiedlungsrate in Deutschland zwischen 0 – 3% der Bewohner). Risikofaktoren für eine MRSA Besiedlung sind eine positive MRSA-Anamnese, Herkunft aus Risikoeinrichtungen oder -ländern, antibiotische Therapie, chronische Pflege, Katheterisierung, Dialysepflicht, Hautläsionen, Kontaktperson von MRSA-Trägern, beruflicher Kontakt zu Tieren in der Landwirtschaft. Die Prävalenz bei der gesunden Bevölkerung in Deutschland ist gering. Hauptorte für eine Besiedlung sind die Nasenvorhöfe, Rachen und Wunden.

Therapie infizierter Patienten

Bei schweren MRSA-Infektionen stehen Reserveantibiotika evtl. in Kombination mit einem 2. Antibiotikum zur Verfügung.

 

Sanierung besiedelter Patienten

Die Sanierung besiedelter Patienten erfolgt bevorzugt mit lokalen Maßnahmen (nicht mit einer systemischen Antibiose). Bei Besiedlung von anderen Körperstellen werden Ganzkörperwaschungen einschl. der Haare mit antiseptischen Seifen (z.B. auf Octenidin-Basis) empfohlen.

Erfolgskontrolle

Nach Beendigung einer Sanierung sollten Kontrollabstriche durchgeführt werden. Hierfür werden 3 Kontrollabstrichserien an 3 aufeinander folgenden Tagen durchgeführt.

Falls danach immer noch MRSA nachweisbar ist, kann eine 2. Eradikationstherapie durchgeführt werden.

 

 

Infektiologie

Die Infektiologie versteht sich als eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sowohl die Erforschung als auch Behandlung viraler und bakterieller Infektionen zur Aufgabe hat. Auch Infektionen, die von tierischen Einzellern (Protozoen) hervorgerufen werden, wie beispielsweise Malaria, gehören ebenso zum Aufgabengebiet der Infektiologie.

Eine Infektionskrankheit betrifft stets den ganzen Menschen. Daher ist es für meine Patienten von Vorteil, dass ich gleichzeitig als hausärztlicher Internist und als Spezialist für Infektiologie arbeiten kann.

Ich habe meine Infektiologische Weiterbildung an der Uniklinik Regensburg, an der Stabstelle Infektiologie bei Prof. Salzberger sowie am Zentrum für Pneumologie in Donaustauf absolviert. Nach Abschluss meiner Ausbildung habe ich die Zusatzbezeichnung „Infektiologie“ nach Prüfung vor der Bayrischen Landes- Ärztekammer erlangt und bin seither Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI).

In meiner Praxis werden alle ambulant behandelbaren infektiologischen Erkrankungen behandelt.

Egal ob es sich um Infektionen, die auf sexuellem Wege übertragen werden wie Tripper (Gonorrhoe), Syphilis (Lues) oder Chlamydien handelt oder ob Sie an Lungenerkrankungen wie Tuberkulose und Lungenentzündungen, Infektionen im Bereich der Harnwege, des Magen-Darm-Trakts, der Haut und Schleimhäute, einer Infektion der Leber (Hepatitis) oder ob sie mit multiresistenten Erregern (MRSA) infiziert sind.

In meiner Praxis finden Sie Rat und Hilfe.

Bei manchen Erkrankungen ist der Einsatz eines Antibiotikums unverzichtbar. Häufig werden Antibiotika jedoch unnötig und/oder nicht korrekt eingenommen. Um den Einsatz von Antibiotika zu optimieren, habe ich die Weiterbildung zum A-B-S-Experten der DGI absolviert. Ich begleite Sie ärztlich bei der Einnahme von Antibiotika und führe ggf. auch entsprechende intravenöse Therapien durch.

Meine Praxis ist von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern als Schwerpunktpraxis für HIV und AIDS anerkannt.

Deswegen erhalten Patienten, bei welchen erstmals eine HIV- oder Hepatitis-Infektion festgestellt wurde, besonders zeitnahe Termine.

Bitte teilen sie uns bei der telefonischen Anmeldung mit um welche Diagnose es sich handelt, damit Sie einen bevorzugten Termin erhalten können. Unsere telefonische Anmeldung behandelt selbstverständlich alle Informationen streng vertraulich.

Sprechen Sie uns an!

Weitere infektiologische Schwerpunkte:
  • MRSA-Infektionen
  • Infektionen durch multiresistente Erreger
  • Abklärung von Fieber
  • sexuell übertragbare Erkrankungen (STD)
  • Tuberkulose
  • auf Reisen erworbene Erkrankungen
  • Infektionen durch Insektenstiche oder –bisse
  • Infektionen bei immungeschwächten Patienten

 

Unsere Leistungen im Überblick:
  • Tests und Beratung
  • Behandlung von HIV/Aids
  • Behandlung von Hepatitis B und C
  • Impfung gegen HPV
  • Behandlung von STIs (sexuell übertragbare Infektionen)
  • Sanierung von MRSA
  • Behandlung von TBC

 

 

 

Adresse:

Salinpraxis Rosenheim
Dr. med. Michael Iberer
Salinstraße 1
83022 Rosenheim

 

Unsere Sprechzeiten:

Montag:
7:30 – 11:45 | 14:30 – 16:45
Dienstag:
7:30 – 11:45 | 14:30 – 18:45
Mittwoch:
7:30 – 11:45
Donnerstag:
7:30 – 11:45 | 14:30 – 17:45
Freitag:
7:30 – 11:45

Notfallsprechstunde:
Tgl. von 11:00 – 11:45  und

Mo von 16:00 - 16:45

Di von 18:00 - 18-45

Do von 17:00 - 17:45